Was ist der Mensch (18)
von Karl Juergen Hepke
Der
Mensch besteht einmal in zweifacher Form, naemlich als Mann
und Frau und dann in dreifacher Form naemlich als Koerper, Geist und Seele.
Wenden wir uns zuerst einmal dieser Dreiteilung zu, um danach auf die
Zweiteilung zurueckzukommen.
Der Koerper: Er ist entwicklungsgeschichtlich das Produkt der
Erde. In Jahrmillionen hatte sich schliesslich aus den Anfaengen des Lebens bis
vor 50000 Jahren die menschenaehnliche Form des Neandertalers entwickelt .Sie
war entsprechend der Darwinschen Evolutionstheorie ein Produkt der
Anforderungen, die das Leben auf der Erde damals an den Neandertaler stellten.
Letzendlich war er aber nur eine besondere Art von Tier.
Nun geschah aber
in relativ kurzer Zeit von nur einigen tausend Jahren das, was als Vorgang nur
aus alten sumerischen Mythen und aus altem in Tibet ueberlieferten Wissen , als
Ergebnis aber durch anthropologische Funde eindeutig wissenschaftlich belegt
ist. Wesen aus anderen Welten - so die sumerischen Mythen und das alte Wissen
Tibets - veraenderten den Neandertaler in seinen Genen so, dass er einen ganz
neuen Typ bildete. Den Cro Magnon Menschen. Sehr wahrscheinlich wurden eigene
Gene der Ausserirdischen verwendet, um diese Verbesserungen zu erreichen.
Darauf ist es wohl auch zurueckzufuehren, dass dieser Cro Magnon Typ von Anfang
an, zumindestens koerperlich, ein Erfolgsmodell war, und deshalb auch bis heute
nicht mehr veraendert wurde . Es spricht zweifellos fuer die weit
uebermenschliche Intelligenz der Veraenderer, dass in so kurzer Zeit eine so
perfekte Verbesserung gelang, wenn auch die "Goetter" der sumerischen
Mythen anfaenglich nicht so sehr zufrieden mit ihrem neuen Produkt waren. Nicht
zuletzt deshalb wurde ein "Laeuterungsprozess" in Gang gesetzt, der
immer wieder Vernichtungen einzelner Teile der Menschheit beinhaltete und von
dem man annehmen kann, dass er auch heute noch nicht abgeschlossen ist.
Auf den
einzelnen Menschen kommt der Koerper nach dem Naturgesetz der Vererbung als
Vermaechtnis der koerperlichen Eigenschaften seiner Ahnen . Er selbst kann aber
dennoch viel zur Entwicklung und Gesunderhaltung seines Koerpers, dieses
"Gefaesses" fuer Geist und Seele, durch gesundes Leben, richtige
Ernaehrung, eine positive Einstellung zu seinem Koerper und geistige und
seelische Hygiene tun. Denn eine kranke Seele macht auf die Dauer auch den
Koerper krank. Geist und Seele muessen sich immer bewusst sein, dass sie nur
durch den Koerper auf der materiellen Erde wirksam sein koennen. Er ist also
sehr wichtig fuer sie.
Geist: Er ist das , was den Koerper bewusst lenkt und durch
das gerade stattfindende Leben fuehrt. Er steuert seine Aktionen auf Grund von Erlernung
und Einspeicherung von Erfahrungen, verknuepft Erfahrungen und angelerntes
Wissen und ist in der Lage, daraus neue Schluesse zu ziehen. Diese
letztgenannte Faehigkeit ist diejenige, welche die Menschheit aus eigener
Kraft, wenn auch nur langsam und unter der Voraussetzung, dass die neuen
Erkenntnisse weitergegeben und auch aufgenommen werden, in ihrem Wissen
vorankommen laesst. Trotz koerperlich gleicher Voraussetzungen gibt es ,
moeglicherweise erblich, oder durch unguenstige Umwelteinfluesse auf das in der
Mutter werdende Leben bedingte Unterschiede in allen geistigen Eigenschaften,
das heisst in Lernfaehigkeit, Speicherfaehigkeit und Kombinationsfaehigkeit. Es
ist aber sehr wahrscheinlich, dass diese Unterschiede auch durch die Seele und
durch die von ihr aus frueheren Leben mitgebrachten Erfahrungen mitverursacht
werden.
Seele: Das weitaus schwierigste Kapitel, denn hier werden
dem Menschen die letzten Einsichten wahrscheinlich nie gegeben werden. Vor
allem die Frage woher die Seele kommt und wohin sie nach dem Tode des Koerpers
geht, wird wohl noch lange offen bleiben. Zur Zeit gibt es darauf nur Antworten
aus dem Glauben oder philosophischer Art. Fuer ihr
Wirken auf der Erde gibt es dagegen einige Erkenntnisse. Die auf andauernden
und langfristigen Beobachtungen beruhenden gesammelten Erfahrungen und die
Anwendung neuentwickelter tiefenpsychologischer Techniken, die teilweise auf
wiederentdecktem alten Wissen beruhen, haben folgendes mit grosser Sicherheit
erbracht:
1. Die Seele ist unsterblich.
2. Sie unterliegt den Gesetzen der Wiedergeburt.
3. Sie unterliegt dem Gesetz des Karma.
Zu Punkt 1 : Dass die Seele unsterblich ist, besagen nicht nur
alle auf der Erde existierenden Religionen, angefangen bei den primitivsten
Naturreligionen der Wilden bis hin zu unseren heutigen, sondern auch saemtliche
alten Mythen und die Ueberlieferung alten Wissens. In neuerer Zeit bestaetigt
wurde die Unsterblichkeit der Seele durch Berichte bereits Gestorbener, deren
Seele sich schon vom Koerper getrennt hatte, und die durch die moderne
medizinische Kunst der Wiederbelebung wieder ins Leben zurueckgerufen wurden.
Dies gab zwar keinen Aufschluss darueber, was mit der Seele anchliessend
geschieht, da die moegliche Rueckrufzeit nur sehr kurz ist und gerade dafuer
ausreichte, dass sich die Seele vom Koerper trennte und von aussen mit ansehen
konnte, wie sich die Aerzte bemuehten, ihren leblos daliegenden Koerper zu
reanimieren. In dem Augenblick, in dem die Reanimierung gelingt, bricht das Erinnerungsvermoegen
der Betroffenen abrupt ab, und setzt erst beim Erwachen in der alten
Koerperlichkeit wieder ein.
In diese Zeit
kurz nach dem Tod passt auch das verbuergte Erscheinen des Verstorbenen bei
nahen Anverwandten oder Menschen zu denen eine besonders gute Beziehung bestand
als koerperliche Erscheinung, die meistens nur von diesen besonders
nahestehenden Personen wahrgenommen wird. Es soll aber auch Faelle gegeben
haben, so berichtet die einschlaegige esoterische Literatur, in denen durch Unfall
oder Aehnliches vorzeitig aus dem Leben gerissene Seelen zur Erfuellung
wichtiger Aufgaben fuer eine gewisse Zeit wieder in ihren Koerper zurueckkehren
durften.
Zu Punkt 2 : Auch das Gesetz der Wiedergeburt ist in vielen
Religionen verankert, wobei es sich vor allem um die Religionen handelt, die
aus dem alten Wissen hervorgegangen sind. Das sind in erster Linie die alten
Religionen Asiens, das heisst die alten Religionen Chinas, Japans, Tibets und
auch der Hinduismus - Brahmanismus Indiens als letzter auf altem Wissen
beruhender Religion des westlichen Kulturkreises. In der Philosophie
Griechenlands ist Pythagoras der bekannteste Vertreter der Wiedergeburt.
Aegypten kennt
fuer den normalen Sterblichen die Wiedergeburt, die entsprechend seinem am
ma´at gemessenem Leben festgelegt wird. Fuer die Pharaonen aber, welche die
hoechste Stufe des menschlichen Daseins erreicht haben, kennt es die Aufnahme
in den Himmel als Gott. Die neueren, nicht aus dem alten Wissen
hervorgegangenen, durch Religionsstifter begruendeten Religionen der Juden,
Christen und Mohammedaner, kennen die Wiedergeburt nicht mehr als neues Leben
auf der Erde, sondern lassen die Seele, die sich dies durch Wohlverhalten im
irdischen Leben verdient hat, in einem paradiesischen ewigen Leben ausserhalb
der Erde ihre Existenz fortsetzen.
Sie geben also
auch dem normalen Sterblichen nahezu den Status, den in Aegypten nur der Pharao
innehatte. Die Boesen jedoch muessen in einer Laeuterungsstation ausharren bis
das "juengste Gericht" endgueltig entscheidet, wer zu den
"Seeligen" und wer zu den "Verdammten" gehoert. Diese
"Laeuterungsstationen" koennen auch als Wiedergeburten gesehen
werden, in denen der Seele eine neue Chance gegeben wird, sich zu bewaehren. In
den Anfaengen des Christentums wurde dies auch so
gesehen, spaeter jedoch veraendert, da die Vorstellung vom ewigen
"Fegefeuer" viel drastischer und wirksamer erschien.
Diese Versionen
sind ganz offensichtlich Manipulationen an der Wahrheit durch die
Priesterschaft oder die Religionsstifter selbst, mit dem Ziel, den einfachen
Menschen, der die hoeheren Wahrheiten nicht begreifen kann, zu absolutem
Wohlverhalten im Sinne der jeweiligen Religionsmoral zu zwingen und ihn damit
seines freien Willens zu berauben. Die Forderung nach absolutem Wohlverhalten
in weitgehend von der Priesterschaft - und damit von Menschen - vorgegebenen
Normen war natuerlich fuer den einzelnen Menschen kaum zu erfuellen. Frueher
oder spaeter verstiess er gegen diese Normen und musste sich durch Opfer von
der Schuld freikaufen. Die Religion wurde als Unterdrueckungs- und
Ausbeutungsinstrument missbraucht. Dass die Glaeubigen sich Jahrhunderte lang
diesen offensichtlich von Menschen erdachten Manipulationen unterwarfen, war
oft nur durch haerteste Strafen fuer alle Abweichler und "Ketzer" zu
erzwingen. Dieser Zustand fand sein Ende im Christentum in nicht mehr zu
unterdrueckenden reformatorischen Bewegungen und die anschliessend vehement
einsetzende Zeit der "Aufklaerung".
Im Bereich des
Islam sind zur Zeit aber wieder starke Tendenzen zur Rueckkehr zu schaerfster
religioeser Repression durch den sogenannten Fundamentalismus zu beobachten. Er
geht hier einher mit einer Art Staatssozialismus, der vor allem die oft ohne
Lebensperspektive lebende Jugend in den unteren sozialen Schichten anspricht.
Doch wie soll
die Wiedergeburt aussehen? Die im heutigen Hinduismus vertretene These der
Wiedergeburt in Gestalt eines Tieres bei Verstoss gegen die Regeln der
menschlichen oder religioesen Gesellschaft, koennen ebenso wie das vorher
gesagte als von der Priesterschaft erfundene Uebertreibungen gelten, die das
Ziel haben, Wohlverhalten zu erzwingen. Durch die moderne therapeutische
Methode der Rueckfuehrung der Seele in fruehere Leben ist eindeutig bewiesen,
dass es keine Strafe der Verbannung der menschlichen Seele in ein Tier gibt.
Dies wuerde auch dem Gesetz des Karma widersprechen, denn in einem Tier haette
die Seele keine Moeglichkeit mehr , ihr Karma zu erfuellen und in einem
vergangenen Leben begangene Fehler wieder auszugleichen. Eine Wiedergeburt in
einer niedrigeren Kaste , die der Hinduismus ebenfalls als Strafe kennt, muss
nicht unbedingt eine Bestrafung sein, sondern koennte im Sinne der karmatischen
Entwicklung sogar nuetzlich sein.
Es gibt naemlich
sehr wohl eine Wiedergeburt in einer niedrigeren Stufe der karmatischen
Entwicklung, wenn die in der aktuellen Stufe gestellten Aufgaben nicht erfuellt
wurden oder sogar gegen wichtige Gesetze des menschlichen Zusammenlebens oder
der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft verstossen wurde.Damit sind wir
aber schon bei
Punkt 3: Das Gesetz des Karma: Dazu als Einleitung die
Erlaeuterungen nach der alten Ueberlieferung Indiens und Tibets.
"Das
Gesetz vom Karma, unter dem alle Menschen stehen, praedestiniert nichts und
niemand. Es existiert fuerwahr von und in Ewigkeit, denn es ist die Ewigkeit
selbst; und da keine Handlung der Ewigkeit gleich sein kann, kann man von ihm
nicht sagen, dass es handelt, denn es ist Handlung selbst.(3)
Es ist nicht die Welle, die einen Menschen ertraenkt, sondern die persoenliche
Handlung des Elenden, der vorsaetzlich hingeht und sich unter die
unpersoenliche Wirkung der Gesetze begibt, welche die Bewegung des Ozeans
beherrschen.
Karma schafft nichts und plant nichts. Der Mensch ist es , der plant und
Ursachen schafft, und das karmische Gesetz gleicht die Wirkungen aus. Dieses
Ausgleichen ist keine Handlung, sondern universale Harmonie, die immer ihre
urspruengliche Lage wieder einzunehmen strebt, wie ein Bogen, der zu gewaltsam
niedergebogen, mit entsprechender Kraft zurueckschnellt. Wenn er dabei
zufaellig den Arm verrenkt, der versucht hatte, ihn aus seiner natuerlichen
Lage zu biegen, sollen wir da sagen, dass es der Bogen war, der uns den Arm
gebrochen hat, oder dass unsere eigene Torheit uns hat Schaden nehmen lassen?
Karma hat niemals intellektuelle und individuelle Freiheit zu zerstoeren
versucht. Im Gegenteil, wer durch Studium und Meditation seine verschlungenen
Pfade enthuellt und Licht auf jene dunklen Wege wirft, in deren Windungen so
viele Menschen infolge ihrer Unkenntnis des Lebens-Labyrinthes zugrunde gehen,
wirkt zum Besten seiner Mitmenschen.
Karma ist ein absolutes und ewiges Gesetz in der Welt der Manifestation, und da
es nur ein Absolutes als die "Eine immer gegenwaertige Ursache" geben
kann, so koennen Menschen, die an Karma glauben, nicht als Atheisten oder
Materialisten betrachtet werden - noch weniger als Fatalisten: denn Karma ist
eins mit dem Unerkennbaren, von dem es ein Aspekt in seinen Wirkungen in der Erscheinungswelt
ist.
Eng, oder
richtiger unaufloeslich verbunden mit Karma ist das Gesetz der Wiedergeburt,
der Reinkarnation derselben geistigen Individualitaet in einer langen, nahezu
endlosen Reihe von Persoenlichkeiten. Die letzteren sind wie die verschiedenen,
von demselben Schauspieler getragenen Kostueme und dargestellten Rollen, mit
deren jeder der Schauspieler identifiziert, und vom Publikum fuer den Zeitraum
einiger Stunden identifiziert wird. Der innere wirkliche Mensch, der in diesen
Rollen auftritt, weiss die ganze Zeit, dass er Hamlet bloss fuer die kurze Zeit
von ein paar Akten ist, die jedoch auf der Ebene der menschlichen Illusion das
ganze Leben des Hamlet repraesentieren. Er weiss auch, dass er am
vorhergehenden Abend vielleicht Koenig Lear war, eine Verwandlung wiederum des
Othello eines noch frueheren vorhergehenden Abends. Aber von der aeusseren,
sichtbaren Rolle nimmt man an, dass sie in Unkenntnis dieser Tatsache
ist." (3)
Soweit die
Definition der theosophischen Expertin Helena Blavatsky, die auf altem, in
Tibet ueberliefertem Wissen beruht.
Sie ist etwas
diffus und bedarf der verstaendlicheren Erlaeuterung nach dem aktuellen Stand
der Erkenntnis:
Das Karma ist
die jeder Seele auferlegte Verpflichtung, sich durch alle Leben , die sie
fuehrt - das koennen koerperliche auf der Erde oder andersartig dem jeweiligen
Lebensraum angepasste Leben in anderen Welten oder auf anderen Planeten sein -
so weiter zu entwickeln, dass sie staendig an Wissen, Weisheit und Verstaendnis
zunimmt und dieses Wissen im Sinne der Fortentwicklung der Gesamtheit der
Seelen im Universum - und damit auch der Menschheit - einsetzt. Die einzelne
Seele hat mit dem ihr fuer das Leben auf der Erde zur Verfuegung gestellten
Koerper eine Aufgabe zur Fortentwicklung der Gesamtheit zu leisten, und sie
wird daran gemessen, wie gut sie diese Aufgabe erfuellt.
Dies ist das Gesetz, das allen
vernunftbegabten Lebewesen bei ihrer Erschaffung durch den
"Alleserschaffenden" , den die Sumerer
"AN" und die Kanaaniter "EL" nannten, auferlegt wurde -
und dazu zaehlen nach neuesten Erkenntnisen auch die
Ausserirdischen Wesen anderer Planeten - und es wurde in der noch relativ
unverfaelschten Religion der alten Aegypter als die
Pflicht zur Erfuellung des " ma-át " definiert.
Jetzt bleibt
noch die Frage offen : Wohin und wann wird man wiedergeboren?
Die alten Lehren
sagen es und moderne Rueckfuehrungen beweisen es, dass es manchmal sehr lange
dauern kann, bis eine Wiedergeburt auf der Erde stattfindet. Es koennen
Jahrhunderte und auch Jahrtausende sein, wobei zu bedenken ist, dass die Zeit
jenseits der Erde eine andere Dimension hat. Das scheint darin seine Ursache zu
haben, dass fuer schwierige Aufgaben, die es immer gibt, nur bestimmte
fortgeschrittene Seelen in Frage kommen. Schwaechere Seelen wuerden scheitern
und in ihrem Karma zurueckgeworfen werden. Es ist aber wahrscheinlich, dass
eine Mitbestimmung der Seele stattfindet, wann und wohin sie wiedergeboren
wird.
Diese
Entscheidung ist fuer die Seele nicht einfach und es gibt viele Beispiele von
offensichtlichen Fehlentscheidungen der Seelen, die dann in dem gewaehlten
Umfeld, das sie sich ganz anders vorgestellt hatten, ungluecklich wurden und zum
aeussersten Gewaltmittel des Selbstmordes griffen, um sich den ihnen nicht
zusagenden Lebensbedingungen wieder zu entziehen. Da aber dem Menschen in
keiner Situation seines Lebens das Recht zusteht, seinem Leben selbst ein Ende
zu bereiten, ist er auch in diesem Fall nicht berechtigt zur Korrektur der
Entscheidung seiner Seele. Denn moeglicherweise war diese Fehlentscheidung
karmatisch bedingt und der Ausgleich fuer ein vorher rein egoistisch gefuehrtes
Wohlleben. Durch den Abbruch des "Bewaehrungslebens" wird die Seele
jedoch weit in ihrer Karmaerfuellung zurueckgeworfen und muss viel weiter unten
wieder anfangen.
Fuer Seelen, die
aus intakten, ueber Jahrhunderte existierenden Sippen kommen, ist die Frage,
wohin sie wiedergeboren werden will - soweit sie in ihr Ermessen gestellt wird
- oft leichter zu beantworten. Sie kehren so bald wie moeglich als Wiedergeburt
in ihre Familie zurueck. Das erleichtert die Aufgabe fuer die Seele, da sie in
vertrautes Umfeld zurueckkehrt, schafft Kontinuitaet in der Sippe und in der
Sache und bietet die gute Moeglichkeit langwierige Aufgaben, wie beispielsweise
der Aufbau eines grossen Unternehmens oder Vermoegens oder die Entwicklung
spezieller Faehigkeiten handwerklicher oder kuenstlerischer Art in Kontinuitaet
ueber viele Generationen fortzufuehren. Auch der karmatischen Entwicklung der
Seele ist ein bekanntes Umfeld foerderlich, da viele das taegliche Leben
bestimmende Details sich in vertrauter Form viel leichter bewaeltigen lassen
und Kapazitaet fuer neue Aufgaben freisetzen. Ob dem Wunsch der Seele, in die
alte Sippe wieder zurueckzukehren, aber stattgegeben wird, oder ob eine andere
Seele in diese Sippe geschickt wird, die der Sippenpolitik vielleicht eine
andere Richtung gibt, das haengt eben auch davon ab, ob die Sippe als ganzes
oder zumindest in ihren bestimmenden Teilen ihre karmatische Aufgabe erfuellt
hat.
So gut wie
sicher ist, dass fortgeschrittene Seelen, an denen immer ein grosser Bedarf
besteht, sehr schnell auf die Erde zurueckkehren. Ebenso kehren Seelen schnell
zurueck, die durch einen unverschuldeten Unfall, Ermordung oder
Kriegsereignisse vorzeitig aus dem Leben gerissen werden und somit ihre Aufgabe
nicht erfuellen konnten. Ganz besonders gilt dies, wenn der Mensch in
Erfuellung einer Aufgabe, die ihn im Karma weiterbringen wuerde, zu Tode kommt.
Dies ist auch
der Grund, warum frueher in der Erfuellung des alten goettlichen Gesetzes der
Blutrache unter aeusserstem Einsatz des eigenen Lebens, ( 4 Mose 35, 19-29 )
eine Tat gesehen wurde, die im Falle des Verlustes des eigenen Lebens eine
baldige Wiedergeburt beinhaltete. In dieser Hinsicht haben auch die bereits
erwaehnten islamischen Fundamentalisten nicht Unrecht, wenn sie den jungen
Kaempfern im "heiligen Krieg" "Belohnung" im Falle ihres
Todes versprechen. Die baldige Wiedergeburt ist ihnen sicher.
So erklaert sich
auch die Scheu fortschrittlicher "humaner" Staaten, Revolutionaere,
Systemkritiker und sonstige staatsfeindliche Subjekte zu toeten. Sie wuerden
sehr bald wiedergeboren werden und beim naechsten Mal aus der gemachten
Erfahrung geschickter vorgehen und damit viel gefaehrlicher sein. Ausserdem
wuerden sie als "Maertyrer" andere, bisher vielleicht Unbeteiligte
von der Richtigkeit ihrer Sache ueberzeugen. Dieser in der Politik bekannte und
gefuerchtete Effekt ist moeglicherweise darauf zurueckzufuehren, dass die ihres
Koerpers beraubte Seele fuer eine gewisse Zeit weiterhin und mit viel
groesserer Wirkungsmoeglichkeit unsichtbar auf der Erde im Sinne der von ihr
vertretenen Ideen wirkt. Seit alters her ist deshalb die Verbannung eine viel
effektivere Art, solche Leute ungefaehrlich zu machen.
Ein aehnliches
Problem stellt sich durch die Gesetze der Wiedergeburt bei der Behandlung
aggressiver Staaten. Die in ihren Kriegen Gefallenen stehen naemlich sehr bald
wieder als wiedergeborene, bessere und erfahrenere Kaempfer in den Reihen ihrer
Armeen, vorausgesetzt, dass der Einzelne den Eindruck hatte, fuer eine gute und
gerechte Sache zu kaempfen. Das haben in alter Zeit die aggressiven Staaten
Assyrien, Griechenland und Rom bewiesen und in neuerer Zeit ist der Staat
Preussen ein derartiger Fall gewesen. Die Geschichte hat gezeigt, dass die
einzige Moeglichkeit einen derartigen Staat ungefaehrlich zu machen, die ist,
ihn vollstaendig in seiner staatlichen Existenz aufzuloesen und eine Neubildung
mit allen Mitteln zu verhindern. Dies wurde in der Geschichte der Menschheit am
deutlichsten bisher bei der vollstaendigen Ausloeschung des Staates
Assur gezeigt.